27.05.2017, Hausneindorf. Mit großer Freude können wir mitteilen, dass wir ein ganz besonderes Projekt abschließen konnten: Auf der Burg eröffneten wir unseren kleinen Konzertsaal. Darin aufgestellt ist die Hausorgel von Ernst Röver, Orgelbaumeister aus Hausneindorf. Sie ist ein Unikat aus seinem Schaffen und stellt mit ihren vier Registern und der für den Erbauer typischen sehr grundtönigen Disposition eine besondere Bereicherung des regionalen Kulturerbes dar.
Prof. Dr. Lutz Wille, Autor des ebenfalls vorgestellten Buches "Die Orgelbauwerkstatt Reubke in Hausneindorf am Harz und ihre Instrumente 1838 - 1884", stieß bei seinen Recherchen auf die Orgelteile, die bei Herrn Orgelbaumeister Reinhard Hüfken und in der Musikinstrumentensammlung von Kloster Michaelstein aufbewahrt wurden. Sowohl Herr Hüfken als auch Kloster Michaelstein willigten freundlicherweise in langfristige Leihverträge ein, so dass die Orgel durch die Fa. Hüfken restauriert und wieder spielbar gemacht und auf der Burg Hausneindorf aufgestellt werden konnte.
Die Finanzierung dieses anspruchsvollen Projektes konnte nur durch die großzügige Förderung der Ostdeutschen Sparkassenstiftung gemeinsam mit der Harzsparkasse und des Landes Sachsen-Anhalt realisiert werden, für die wir uns an dieser Stelle ausdrücklich bedanken wollen.
Herzlich bedanken wollen wir uns auch bei allen privaten Spendern, allen voran dem Lionsclub Quedlinburg und der ÖSA Öffentliche Versicherungen Sachsen-Anhalt, die uns halfen, die Eigenmittel aufzubringen.
Nicht zuletzt bedanken wir uns bei allen Helfern, die den kleinen Konzertsaal, von uns liebevoll "Musikzimmer" genannt, in unzähligen Arbeitsstunden in das Kleinod verwandelten, in dem wir den Klängen dieses einmaligen Instrumentes unter den bewährten Händen von Herrn Kirchenmusikdirektor Gottfried Biller lauschen konnten.
Besuchen Sie uns auf der Burg Hausneindorf und lauschen Sie den Klängen der Röver-Hausorgel. Konzerttermine finden Sie hier.
Der Heimatverein Hausneindorf möchte die verschiedenen Teile der Orgel zusammenführen, das kleine Instrument durch die Orgelbaufirma R. Hüfken (Halberstadt) restaurieren lassen und nach Hausneindorf zurück holen. Es ist eine räumliche Anbindung an das bestehende Orgelbauer-Museum (Reubke, Röver) vorgesehen. Die Aufstellung wird in einem separaten Raum erfolgen, der etwa 40 musikalisch interessierten Besuchern Platz bietet. Es wird ein kleiner Konzertsaal entstehen. Das Instrument soll in die sommerlichen Quedlinburger Orgel-Wandelkonzerte eingereiht und gleichzeitig bei Exkursionen von Orgelliebhabern, Organisten und Orgelbauern vorgeführt werden und zum Spiel einladen.
Der Heimatverein Hausneindorf e.V. erhofft sich von diesem einmaligen Konzept der Orgeldenkmalpflege eine weitere Erschließung der mitteldeutschen Orgellandschaft und eine Stärkung des Kulturtourismus im ländlichen Raum.
Sowohl Orgelbaumeister Reinhard Hüfken, wie auch der Vorstand der Stiftung Kloster Michaelstein haben dem Projekt zugestimmt und sind bereit, die in ihrem Besitz befindlichen Orgelteile zur Verfügung zu stellen und im Rahmen eines Leihvertrages dem Heimatverein Hausneindorf e.V. zu überlassen. Die Kosten für die Restaurierung sind mit 30.000 Euro veranschlagt.
Kirchenmusikdirektor und Domorganist Gottfried Biller (Quedlinburg) ist interessiert, Orgelbauer-Museum und Röver-Hausorgel in den Quedlinburger Musiksommer einzubeziehen.